Einzel-, Paar- und/oder Familienberatung

Eine ambulante, ursachenbezogene und verhaltenstherapeutisch orientierte Beratung Betroffener alleine oder zusammen mit ihren Angehörigen ist bei entsprechender Indikation nach dem Erstgespräch möglich. In den Sitzungen wird detaillierte Einsicht in die Ursachen und aufrecht erhaltenden Faktoren für das pathologische Spielverhalten vermittelt. Auf der Grundlage der Kenntnis über des persönlichen „Störungsmodelles“ erfolgen die Erarbeitung eines individuellen Behandlungsplanes sowie die Unterstützung bei Verhaltensänderungen in den ermittelten, individuellen Problembereichen.

Gruppenangebot

Alternativ bieten wir eine Gruppenberatung an, die direkt auf das Glücksspielen (und weniger, auf dessen Ursachen) ausgerichtet ist. Dieses Angebot besteht aus acht wöchentlichen Gruppensitzungen und beinhaltet unter anderem das Aufdecken der unmittelbaren Auslöser und Folgen der aktuellen Spieldurchbrüche, den Umgang mit „Spieldruck“, den Aufbau anderer attraktiver Verhaltensweisen sowie die Rückfallvorbeugung. Die Inhalte dieses Gruppenangebotes können bei Bedarf auch in Einzelsitzungen vermittelt werden.

Im Folgenden erhalten Sie einige Informationen über problematisches oder pathologisches Glücksspielen. Weiterhin geben wir Ihnen die Möglichkeit, anhand einer Checkliste ihr eigenes Spielverhalten zu überprüfen.

Problematisches oder pathologisches Glücksspielen

Glücksspielangebote gibt es in den unterschiedlichsten Formen. Sie reichen von den traditionellen Angeboten in den Geldspielhallen und Casinos über Lotterien, Pferdewetten etc. bis hin zu Angeboten im Internet und zur Börse. 80 - 90 % der Bevölkerung haben im Laufe ihres Lebens schon an Glücksspielen teilgenommen. Etwa 1 - 2 % der Erwachsenenbevölkerung entwickelt jedoch ein problematisches Verhalten in Glücksspielsituationen, weniger als 1% ein krankhaftes bzw. pathologisches Spielverhalten, das mitunter auch als Spielsucht bezeichnet wird.
Dieses problematische Spielen zeichnet sich aus durch ein anhaltendes verlustreiches und zeitintensives Glücksspielen trotz negativer sozialer und finanzieller Konsequenzen. Im Folgenden sind einige Merkmale aufgelistet, die Hinweise auf die Entwicklung eines problematischen Spielverhaltens geben:

 Häufige (auch gedankliche) Beschäftigung mit dem Glücksspiel oder damit, Geld für das Spielen zu beschaffen.

 Wiederholte vergebliche Versuche, das Spielen zu kontrollieren, einzuschränken oder aufzugeben.

 Spielen, um Problemen zu entkommen oder um eine negative Stimmung (z. B. Gefühle von Hilflosigkeit, Schuld, Angst, Depression) zu erleichtern.

 Wiederholter Geldverlust beim Spielen und Zurückkehren (oftmals am nächsten Tag), um den Verlust auszugleichen (dem Verlust hinterherjagen).

 Belügen von Familienmitgliedern oder anderer Personen, um das Ausmaß der Verstrickung in das Spielen zu vertuschen.

 Gefährdung oder Verlust einer wichtigen (z. B. partnerschaftlichen) Beziehung, des Arbeitsplatzes oder beruflicher Aufstiegschancen.

 Illegale Handlungen wie Fälschung, Betrug, Diebstahl oder Unterschlagung, um das Spielen zu finanzieren.

Tests zum Spielverhalten

Unter folgendem Link finden Sie das SOGS (South Oaks Gambling Screen, überarbeitete Fassung von H. R. Lesieur und S. B. Blume, 1993) und die PG-YBOCS (Pathological Gambling-Modification of the Yale-Brown Obsessive-Compulsive Scalevon C. DeCaria und E. Hollander, 1998). Die autorisierte deutsche Übersetzung und Bearbeitung stammt von Julia Cremer, Michael Zorawski und Iver Hand. Die Fragebögen stellen die AutorInnen zur kostentfreien Nutzung zur Verfügung. Die Autorisierung der OriginalautorInnen liegt vor. Bei Nutzung bitte Quellenangabe.

Unbenannt  

South Oaks Gambling Screen (SOGS), überarbeitete Fassung von H. R. Lesieur und S. B. Blume, 1993 und Pathological Gambling-Modification of the Yale-Brown Obsessive-Compulsive Scale (PG-YBOCS) von C. DeCaria und E. Hollander, 1998 Autorisierte deutsche Übersetzung und Bearbeitung: Julia Cremer, Michael Zorawski, Iver Hand 

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